SARUV – Shoring Workshop
Die SARUV Austria veranstaltet im Zeitraum vom 12.04.2015 bis 14.04.2015 einen Shoring Workshop (Abstütztechnik für instabile Gebäude) in Vorarlberg. Insgesamt 30 Teilnehmer aus Deutschland, Schweiz, Luxemburg, Dänemark, Israel und Österreich haben bei der Veranstaltung teilgenommen.
Am Sonntag sind alle Kameraden angereist und haben direkt ihre Unterkunft bezogen. Christian Schobel hatte die Ehre die teilnehmende Mannschaft hinter dem Feuerwehrhaus Rankweil zu begrüßen. Thomas Nesensohn erklärte den Ablauf des Workshops. Im Anschluss daran sind wir in den Keller des Gerätehauses gewandert und konnten dort im sogenannten Büdele uns auf eine “Käsknöpfle-Partie” freuen. Das gegenseitige Kennenlernen stand hierbei an erster Stelle.
Montag früh um 08:00 Uhr traten wir die Reise zum Landesfeuerwehrverband Vorarlberg an. Hier haben wir dann die nächsten zwei Kurstage verbracht. Klemens Pradler begrüßte die Teilnehmer und begann mit einem theoretischen Vortrag bezüglich Erdbebenentstehung und ihre Auswirkungen auf Bauwerke und Infrastrukturanlagen.
Nach dieser Stunde bildeten wir 4 Gruppen die insgesamt 8 unterschiedliche Stationen zu bewältigen hatten. Daniel Ratz erläuterte die Grundkenntnisse der Statik sowie die Lastabtragung in unterschiedlichen Gebäuden. Erik Brugger brachte den Holzbau etwas näher, indem er die unterschiedlichen Verbindungsarten erklärte, Tragfähigkeiten von Holzmateralien analysierte sowie die Tragfähigkeiten von Nägeln und Schrauben. Gunnar Poiger zeigte anhand einer Wandabstützung den Kräfteverlauf, die wichtigsten Detailpunkte sowie den Ablauf der Errichtung einer solchen Abstützmethode. Klemens Pradler veranschaulichte mittels einem Modell wie sich Bauwerke bei einem Erdbeben in Schwingung versetzen.
Hans Lampert brachte unterschiedliche Bodenverankerungssysteme (Erdreich, Kiesboden, Stahlbeton) den Teilnehmern praktisch etwas näher. Florian Kiechle betreute die Station “Holzkeile herstellen”. Hier wurde praktisch mit der Motorsäge das richtige Zusägen von Holzkeilen erprobt. Thomas Lins stellte mit allen Teilnehmern einen sogenannten “Stirnversatz” her. Hier ist das Anzeichnen des Holzeinschnitts sehr entscheidend. Zu guter Letzt konnten die Teilnehmer bei Markus Lorenzi ein Gefühl für unterschiedliche Lasten bekommen, sowie eine Aufgabe zur theoretischen Ermittlung einer Last bei einem eingestürzten Gebäude.
Der interessante Montag endete mit einem offiziellen Abendessen im Panoramarestaurant am Karren in Dornbirn. Bei traumhaftem Wetter konnten wir mit der Seilbahn auf den Berggipfel geführt werden und haben den wunderbaren Ausblick sehr genossen.
Am Dienstag morgen begann der Praxistag. Wir bildeten 6 unterschiedliche Gruppen und hatten eine Vielzahl an Aufgaben zu bewältigen. Eine Gruppe hatte die Aufgabe eine Stahlbetondecke mit Unterzügen in 5,5 Metern Höhe zu stabilisieren. Andere Gruppen mussten einen Fluchttunnel stabilisieren, ein großes Tor stabilisieren, eine Außenwand gegen das umkippen zu sichern, eine schräge Wand abzustützen, einen Grubenverbau herzustellen, zwei Wände gegenseitig zu verspreizen, eine Wohnraumdecke zu stabilisieren sowie eine Treppenabstützung zu errichten.
In diesen Stationen wurden mit unterschiedlichsten Holzquerschnitten, Nagellängen und sonstigem Abstützmaterial gearbeitet. Als Mittagessen gab es in einem Topf über dem Lagerfeuer zubereitetes Rindsgulasch. Der Workshop endete mit einem Rundgang mit Stephan Frick. Hierbei wurden alle gebauten Abstützungen analysiert und diskutiert.
Wir möchten uns recht herzlich bei allen Teilnehmern für ihre Teilnahme bedanken. Ebenso möchten wir uns bei den Ehrengästen Robert Stocker (BM.I), Caroline Tomasch (BM.I), Mario Simaz (SKH), Arno Umfahrer (AFDRU) und Sven Heizenröder (THW) für den Besuch bedanken.
Einen großen Dank gilt an das BM.I und dem Land Vorarlberg für die Teilfinanzierung des Workshops. Nur durch eine finanzielle Unterstützung war es uns möglich diesen tollen Kurs zu veranstalten. Durch die internationale Zusammenarbeit zwischen den Teams kann in einem Ernstfall schnell und vor allem effizient Hilfe geleistet werden.
Ebenso gilt ein Dank an alle Referenten zu sagen. Vielen Dank an Klemens Pradler, Gunnar Poiger, Daniel Ratz, Erik Brugger, Thomas Lins, Hans Lampert, Florian Kiechle und Markus Lorenzi für die perfekt vorbereiteten Stationen.
Ein wichtiger Dank gilt auch an den Landesfeuerwehrverband Vorarlberg für die Bereitstellung des Übungsplatzes sowie dem neuen Infrastrukturgebäude. Ebenso an alle Mitarbeiter des LFV’s für das gegenseitige Verständnis zur gleichzeitigen Durchführung des Shoring Workshops und dem Truppführerkurs.
Danke an alle Helfer, die solch einen tollen Workshop unterstützt haben !!!